Was ist Air Technologie und wo kommt sie her? Woher kamen all die Inspirationen für die grandio-sen Schuhe, die wir heute noch so lieben? All diesen Fragen wollen wir hier auf den Grund gehen.
Die 1970er
Entstehung der Air Technologie
Ein entscheidendes Jahr für die Geschichte der Air Technologie war das Jahr 1925. Denn in die-sem Jahr erblickte Marion Franklin Rudy das Licht der Welt. Rudy wurde Luft- und Raumfahrtinge-nieur für die NASA und arbeitete dort bis in die 60er Jahre. Er verließ die NASA, um seinen kreati-veren Ideen nachzugehen und eine dieser Ideen war es, kleine mit Luft gefüllte Einheiten in Schuhsohlen zu integrieren, um Sportlern eine bessere Dämpfung zu bieten. Ganze 23 Schuhhersteller kontaktierte Rudy und seine Idee wurde jedes mal abgelehnt. 1977 traf er dann auf Phil Knight und präsentierte ihm seine Vision. Der Co-Gründer von Nike war begeistert von der Idee des ehemaligen NASA Mitarbeiters und testete einen Prototypen mit Air-Dämpfung auf dem Campus von Beaverton. Die Ergebnisse überzeugten Knight so sehr, dass fort an die Air-Dämpfung in Nikes erfolgreichsten Silhouetten wider zu finden sein würde. Um die Strapazierfähigkeit der Air Technologie zu gewährleisten, baute Phil Knight 1980 eine Ma-schine zum testen der Air-Bags. Benannt wurde der Tester nach Knights Tochter Kim, die ihm bei vielen seiner neuen Kreationen als Versuchskaninchen diente und testen musste, was Papa da produzieren wollte. Aus jeder Air Produktion wird eine Air Unit getestet und gibt somit das GO für die ganze Produktion oder eben nicht. Den Kim Tester kann man sich in etwa wie einen kleinen Hammer vorstellen, der auf die Air Unit einschlägt und testet, ob diese den Strapazen Stand hält. Im Laufe der Zeit wurden jedoch effizientere Wege gefunden, die Air Bubbles zu testen und der Kim Tester wurde überflüssig.
Nike Air Tailwind
Seinen Ursprung im Running-Bereich und konzipiert für Läufer, war selbstverständlich, dass der erste offizielle Nike Air ein Laufschuh war – der Nike Air Tailwind. Dieser war zunächst überhaupt nicht für die breite Masse gedacht und wurde deshalb in einer limitierten Stückzahl von 250 produ-ziert. Diese wurden dann an ausschließlich an sechs hawaianische Schuhgeschäfte ausgeliefert, die den Tailwind dann zum Honolulu-Marathon verkauften. Die Sportschuhe waren innerhalb von 24 Stunden ausverkauft und das bei einem Preis von heute lächerlich günstig wirkenden 50 US-Dollar. Die University of Tennessee in Knoxville testete außerdem mit 10 Läufern den Tailwind auf Lauf-bändern und stellte fest, dass die Athleten durch das Tragen der Schuhe viel weniger Energie aufwenden müssen, als mit bisherigen Laufschuhen.
Die 1980er
Nike Air Max 1
1987 tritt der wohl bekannteste Designer aus dem Hause Nike auf den Plan – Tinker Hatfield. Und mit ihm kommt der Nike Air Max 1! Hatfield war bei diesem Sneaker inspiriert vom Centre national d’art et de culture Georges-Pompidou kurz Centre Georges Pompidou in Paris. Ein Kunst- und Kulturzentrum, dass von außen sichtbar die sonst in Gebäuden verborgene Konstruktionen zeigt, wie Stahlträger, Wasserrohre, Aufzüge oder Belüftungsrohre. Diese Idee übertrug Hatfield dann auf seinen Entwurf des Nike Air Max 1, designte einen Schuh mit sichtbarer Air Unit und stellte diesen Nike vor. Zunächst stoß sein Design auf große Gegenwehr. Viele seiner Kollegen hatten die Befürchtung, dass eine sichtbare Air Bubble den Schuh instabil und die Air Bubble leicht zerstörbar wirken könnte. Einige forderten sogar dazu auf, Tinker Hatfield zu feuern. Hatfield jedoch blieb beständig und war so überzeugt von seinem Konzept, dass er am Ende auch die anderen mit ins Boot holen konnte und der erste Nike Air Max 1 dann 1987 in den Handel kam. Der Hype der Air Technologie begann. Zwei Jahre später erschien dann der sehr ähnlich aussehende, jedoch nicht annähernd so erfolg-reiche Nike Air Max 1 Light. Dieser war, wie sein Name schon zu erwarten ließ, leichter als sein Vorgänger, ließ die Herzen der Sammler jedoch nicht so hoch schlagen wie der Original 1er.
Die 1990er
In den 90ern lief Nike dann zu Hochformen auf und produzierte diverse neue Silhouetten mit der Air Technologie. Einige dieser bahnbrechenden Sneaker stellen wir euch hier kurz vor!
Nike Air Max 90
Eröffnet wurde das neue Jahrzehnt mit dem Nike Air Max 90, der ursprünglich Nike Air Max 3 hieß. Erst 10 Jahre nach seinem Erscheinen bekam er seinen neuen Namen unter dem wir ihn heute alle kennen. Der 90er, wie er von fasst allen nur genannt wird ist bis heute einer der beliebtesten und meistge-tragenen Air Max Modelle. Auch diese Silhouette entsprang aus der Feder von Tinker Hatfield und wurde somit weiteres Stück seiner Erfolgsgeschichte.
Nike Air Max BW
Ein Jahr später 1991 erschien der Nike Air Max BW, die Abkürzung BW steht für Big Window. Denn der BW sollte eine schlankere Version des Air Max 90 sein, mit einem größeren Fenster zur Air Unit.
Nike Air Max 180
Im selben Jahr wie der BW erblickte erstmalig der Nike Air Max 180 das Licht der Welt, mit 50% mehr Air als jemals zuvor! Die Air Unit wurde in noch nie dagewesene Dimensionen gebracht und wurde so groß wie nie zuvor. An diesem Schuh arbeitete Tinker Hatfield zusammen mit dem Kopf hinter dem Air Force 1, Bruce Kilgore. Seinen Namen erhielt der Schuh wegen seiner enormen 180-Grad sichtbaren Air Bubble in der Midsole. Nike setzte gemeinsam mit dem langjährigen Werbe-Partner Wieden + Kennedy TV- und Print-Kampagnen mit einer besonderen künstlerischen Ausrichtung in Gang. Während Künstler-Kollaborationen in der heutigen Sneaker-Welt zum Stan-dard geworden sind, war das Konzept 1991 revolutionär, neu und wegweisend. Die TV-Spots für den Nike Air Max 180 wurden von Künstlern wie Industrial Light & Magic, dem Kameramann Caleb Deschanel, der italienischen Animationslegende Guido Manuli und dem gefeierten Regisseur David Cronenberg erstellt. Die entsprechende Print-Kampagne des Schuhs verlief ähnlich ungewöhnlich und verwendete die Kunstwerke des legendären Ralph Steadman, des französischen Karikaturisten André François, Designs von Charles S. Anderson und des Grafikdesigners Alfons Holtgreve und Takenobu Igarash.
Nike Air Max 93
Nike versuchte, mit jedem seiner Releases neue Maßstäbe zu setzen und die sichtbare Air Bubble wuchs und wuchs. So war es nur eine Frage der Zeit, bis sich die Air Unit einmal um die komplette Ferse wickeln würde. Dies geschah 1993 auf der Silhouette des Nike Air Max 93, der heute in sei-ner neuen Auflage besser bekannt ist als Nike Air Max 270. Eine eingefärbte 270 Grad Air Bubble machten diesen Schuh zu einem Hingucker, der seinesgleichen suchte. Inspirationsquelle für das Design war eine recht ungewöhnliche, eine Milch Kanne aus Plastik. Der erste Colorway des Air Max 93 aka 270 war Menthol – Menthol in der Bubble mentholfarbener Swoosh und das Logo an der Ferse in Menthol.
Nike Air Max 95
Heute auch wieder sehr beliebt, der Nike Air Max 95. Nike Designer Sergio Lozano schaute eines Tages aus seinem Büro hinaus in einen regnerischen Tag. Er beobachtete das Wasser und stellte sich vor, wie es die oberen Schichten der Landschaft abtragen und die darunter liegenden Gesteine freilegen würde. In seinem Gedankenfluss landete er dann schließlich beim Menschen und was zu sehen wäre, wenn man auch hier die obersten Schichten abträgt und die darunter liegenden Muskeln, Sehnen und Knochen sehen würde. Vor allem die Anatomie des menschlichen Fußes inspirierte ihn zum Design des Nike Air Max 95, was das Aussehen des Uppers erklärt.
Nike Air Max 97
Mit dem Silver Bullet rekreierte Nike vor einigen Jahren (2017) noch einmal den großen Hype den dieser Schuh schon 1997 auslöste, als er das allererste mal in den Handel kam. Der wohl iko-nischste Colorway den es je auf einem Nike Air Max 97 gegeben hat. Das silberne Upper mit klei-nen roten Details lässt auch heute noch Sammlerherzen höher schlagen. Der 97er kam mit einer Air Unit auf der ganzen Länge des Fußes und wurde entworfen von Designer Christian Tressler.
Nike Air Max 98
Nike Air Max 98 GUNDAM! Falls dir dieser Name nichts sagt, dann hast du echt was verpasst die letzten Jahre! Der OG Colorway wurde inspiriert von einem japanisches Science-Fiction-Universum, das vom Spielzeughersteller Bandai mit der Fernsehserie Mobile Suit Gundam im Jahr 1979 initiiert und seitdem durch verschiedene Produktionen fortgesetzt wurde. Der Sneaker hatte eine durchgängige Air Unit in Rot und ein Upper in Rot, Blau und Weiß. Auf alle Fälle ein richtiger Hingucker. Erneut zu bekommen war dieses Highlight der Sneakergeschichte 2018 und war beliebt wie eh und je.
Nike Air Max Plus
Stelle dir folgendes Szenario vor: Florida – Palmen, Sonne, Meer und Strand und dazu noch atemberaubende Sonnenuntergänge. All dies inspirierte den Nike Designer Sean McDowell zum Design des Nike Air Max Plus oder auch bekannt unter Nike Air Max TN 1998. Das TN steht für Tuned Air und beschreibt eine neue Technologie aus dem Hause Nike. Jetzt ist der Schuh sicherlich auch bekannt als Haifischnike durch die Hip Hop Kombo 187 Straßenbande aus Hamburg und ihrem Track „HaifischNikez All-stars“ vom 28. Dezember 2018.
Die 2000er
Nike Air Max 2003 und Nike Air Max 260
In den 00-er Jahren ist nicht viel bei Nike passiert, was heute noch von all zu großer Aktualität ist. Wer kennt heute noch den Nike Air Max 2003 oder den Nike Air Max 260? Wohl die wenigsten. Im Vergleich zu den verrückten Silhouetten der 90er waren die 00er reduzierter und nicht so auffällig. Vielleicht gerieten sie deshalb in Vergessenheit. An fehlender Technologie jedenfalls kann es nicht gelegen haben. Beide kamen selbstverständlich mit der Air Technologie, bei beiden in der kompletten Länge des Fußes. Vor allem der Nike Air Max 360 war hauptsächlich für den Sportbereich gedacht, was man seiner dynamischen Silhouette sehr ansieht.
Die 2010er
Lange war es still um Nikes Air Technologie. Bis 2017 dauerte es, bis Nike einen neuen Schuh mit der Air Technologie herausbrachte.
Nike VaporMax
Mit einem großen Knall kam dann Air zurück – der Nike VaporMax wurde released. Kathy Gomez designte diesen Kracher an innovativer Technologie und Design. Zusätzlich zum Klassiker Air kam noch ein Flyknit Upper obendrauf (im wahrsten Sinne des Wortes). Eine perfekte Kombination aus Alt und Neu. Der Nike VaporMax ist der erste Schuh, der durchgängig und ausschließlich die Air Technologie als Sohle hat. Alle vorangegangenen Air Max-Modelle hatten das Ziel, immer mehr und mehr Air zu verbauen. Beim VaporMax war Nikes Idee jedoch, weniger Air, dafür aber effizienter genutzt. Durch Laufanalysen fand die Innovationsabteilung bei Nike heraus, wo der Läufer am meisten Dämpfung und Unterstützung braucht und wo weniger und konzipierten so die Air-Verteilung unter dem Schuh. Gedacht war der VaporMax zunächst als Running Schuh, eroberte jedoch rasant den Lifestyle-Bereich. Ultra leicht und unfassbar bequem ist dieser Sneaker Inbegriff heutiger Streetstyles.
Nike Air Max 270
Mit einem Blick in die Vergangenheit und in ihr eigenes Archiv entwickelten die Köpfe von Nike den 2018 releasten Nike Air Max 270. Inspirationsquellen waren der Nike Air Max 93 und der Nike Air Max 180. Der Name stammt vom Beinamen, den damals der Nike 93 bekam und die sichtbare 270 Grad Air Unit an der Ferse beschrieb. Um den höchstmöglichen Komfort zu garantieren hat diese Air Bubble eine erstaunliche Höhe von ganzen 32 mm. Und noch etwas ist besonders am 270er: Alle bisherigen Nike Sneaker mit der Air Technologie waren zunächst gedacht für den Running Bereich, der Air Max 270 jedoch war direkt als Lifestyle Schuh geplant und entwickelt worden.
Nike Air Max 720
Nach dem Air Max 270 kam sein Sequel, der Nike Air Max 720! Und im Vergleich zu seinem Vor-gänger legt der 720er nochmal sechs Millimeter mehr an Höhe zu. 38 Millimeter Air an der höchs-ten Stelle der Sohle bringen ein ganz neues Geherlebnis. Sein Name kommt übrigens von den 360 Grad Sichtbarkeit der Air Unit horizontal UND vertikal, also 720 Grad Air Bubble. Auch der Air Max 720 ist ein Sneaker der Air Modelle, der nur für den Lifestyle Gebrauch gedacht ist und für diese speziellen Anforderungen gewappnet ist. Durch seine 720 Grad Air Unit bietet er den ganzen Tag Komfort und extreme Leichtigkeit. Sein Look ist sehr futuristisch und bringt neuen Wind in die Schuhregale neben den vielen Retro-Sneakern.
Die Zukunft von Air
Was soll nach VaporMax, 270 und 720 noch kommen? Mehr Air als jetzt ist kaum vorstellbar. Aber Nike wird sicherlich einen Weg finden, vielleicht ja endlich Marty McFly’s selbstschnürender Nike Mag wie damals 1989 in „Zurück in die Zukunft“ als General Release. Das wär doch was!
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